Liebe Brüder und Schwestern:

Mario Pezzi

In dieser Eucharistiefeier danken wir heute Gott dafür, dass er Kiko vor achtzig Jahren hat auf die Welt kommen lassen, und gleichzeitig gedenken wir mit Dankbarkeit im Gebet seines Vaters und seiner Mutter, die ihn geboren hat.

Ein weiterer Grund, dem Herrn dafür zu danken, ist, dass er ihn mit so vielen und vielfältigen Gaben ausgestattet hat und dass er uns durch ihn, in Zusammenarbeit mit Carmen Hernández, den Neokatechumenalen Weg geschenkt hat, dem wir alle hier Anwesenden zu Dank verpflichtet sind.

Die Kirchenväter sprechen von der ersten Geburt, der natürlichen Geburt, und von einer zweiten Geburt, die in der Taufe stattfindet, wenn die Kirche uns in ihrem Schoß aufnimmt. Wir können sagen, dass diese zweite Geburt dank des langen, schrittweisen und fortschreitenden neokatechumenalen Weges die großen Reichtümer und Möglichkeiten unserer Taufe in uns allen zum Vorschein und zum Wachsen gebracht hat, durch die wir in unseren Gemeinschaften „nicht aus verderblichem, sondern aus unvergänglichem Samen, das heißt aus dem lebendigen und ewigen Wort Gottes“ erneuert worden sind (1 Petr 1,23).

Papst Johannes Paul II. hatte bei seinen Begegnungen mit den neokatechumenalen Gemeinschaften in den Pfarreien Roms bereits von diesem in der Taufe empfangenen Samen des ewigen Lebens als einem fast toten Samen im Leben vieler Christen gesprochen, aber in der Halle Paul VI. bei der Audienz, die den Jugendlichen des Weges im Hinblick auf den Weltjugendtag in Denver gewährt wurde, hatte er nachdrücklich betont: „Die Taufe ist nicht statisch. Sie wird in den Pfarrbüchern eingetragen, und das reicht aus. Aber nein, sie ist nicht statisch, sie ist dynamisch: Sie provoziert gerade einen Weg des christlichen Lebens“ (Rom, 28. März 1993). Das dynamische Merkmal der Taufe, ein verborgener Schatz mit enormen Entwicklungsmöglichkeiten, der uns von nun an das ewige Leben schmecken lässt.

Unsere heutige Anwesenheit ist ein Ausdruck der Dankbarkeit gegenüber Gott und Kiko dafür, dass wir in unserem Leben DEN GLAUBEN gefunden haben, diese „verborgene Perle von großem Wert“, die unser Leben positiv verändert hat, unterstützt und gefördert durch die Katechisten und das Wirken Gottes in unserem Leben und in den Brüdern und Schwestern der Gemeinschaft.

Das Wort, das in der ersten Lesung aus dem ersten Johannesbrief verkündet wird, erfüllt sich heute mitten unter uns: „Wir haben die Liebe, die Gott zu uns hat, kennengelernt und glauben an sie. Gott ist die Liebe. Wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm“ (1 Joh 4,16).

Liebe Brüder und Schwestern, die Wurzel der tiefen Kommunion, die uns heute in dieser Feier vereint, liegt gerade in der Liebe, die Gott in das Leben eines jeden von uns eingepflanzt hat, so dass die Feier des achtzigsten Geburtstags von Kiko eine unermessliche Freude und Dankbarkeit für ihn, für Carmen und für den Herrn in dieser Eucharistie ist, die wir heute feiern.

Auch das Markusevangelium, das wir verkündet haben, erfüllt sich heute in unserer Mitte.

Wir haben gehört, dass „Jesus seine Jünger sofort auffordert, in das Boot zu steigen und ihm ans andere Ufer zu folgen“. Kiko und Carmen, und dann wir alle, wurden ebenfalls von Jesus Christus durch die Verkündigung des Kerygmas angezogen, und wir waren gezwungen, in das Boot des Neokatechumenalen Weges zu steigen, um von Etappe zu Etappe zum anderen Ufer zu gelangen, wie Carmen uns viele Male gezeigt hat, und begannen nach und nach, die Gegenwart Gottes in unseren Herzen zu erfahren, um das Antlitz Gottes im ewigen Leben zu betrachten.

Wenn ich an Kiko denke, nachdem ich fast fünfzig Jahre mit ihm gelebt habe, wie er selbst in seinem Buch „Anotaciones“ bezeugt, konnte ich sehen, wie das Charisma, das Gott ihm gab, ihm einen außergewöhnlichen Eifer vermittelte, der ihn dazu brachte, Tag für Tag sein Leben zu geben, um den Anweisungen des Herrn zu folgen, und wie er gleichzeitig seine eigene Schwäche und Unzulänglichkeit angesichts einer Mission erfuhr, von der er spürte, dass sie weit über seine menschlichen Kräfte hinaus ging.

Wie die Apostel im heutigen Evangelium erlebte er Angst, als bedrohliche Wellen das Boot des Neokatechumenalen Weges angriffen. Anschuldigungen und Verleumdungen, Missverständnisse, bedrohliche Wellen. Aber immer wieder hat der Herr die Wogen geglättet, indem er seine Gegenwart gezeigt und seine Kraft und seinen Trost geschenkt hat.

Nach fünfzig Jahren sind wir alle Zeugen der Wunder, die der Herr in unserer Mitte gewirkt hat, und aus diesem Grund danken wir dem Herrn in dieser Eucharistiefeier gemeinsam mit Kiko.

Da ich nicht zu lange reden kann, um eure Geduld nicht zu strapazieren, möchte ich nur die apostolische Fruchtbarkeit der achtzig Jahre von Kiko erwähnen: die über die ganze Welt verstreuten Gemeinschaften, den Eifer und die Großzügigkeit der Itineranten, der Familien in Mission, der Seminaristen und Priester, die aus den zahlreichen „Redemptoris Mater“ hervorgegangen sind, der „Missio ad Gentes“, den „Comunitates in Missionem“, ganz zu schweigen von dem großen Beitrag zur Erneuerung der Kunst und sakralen Architektur der Kirche im Geiste des Zweiten Vatikanischen Konzils, sowie im Bereich der Kirchenmusik durch die Komposition von Hymnen und Gesängen und zuletzt der Symphonie über das „Leiden der Unschuldigen“.

Abschließend möchte ich euch einladen, die Rede zu lesen, die Kardinal Rouco anlässlich der Vorstellung von Kikos Buch „Anotaciones“ kürzlich in Berlin gehalten hat.

Es ist die erste Rede eines hervorragenden Theologen und Kanonisten sowie emeritierten Erzbischofs von Madrid, der Kiko und Carmen immer mit Nähe, Liebe und Zuneigung begleitet und unterstützt hat. In dieser Rede beschreibt Kardinal Rouco das soziale und kirchliche Umfeld während der letzten Jahre des Zweiten Vatikanischen Konzils, in dem der Herr Kiko durch die Jungfrau Maria inspiriert hat, „Gemeinschaften zu bilden, die in Demut, Einfachheit und Lob leben. Der andere ist Christus“. Eine prophetische Inspiration, die sich heute dank der Unterstützung von Papst Paul VI., Papst Johannes Paul I., Papst Johannes Paul II., Papst Benedikt XVI. und Papst Franziskus, der bei der feierlichen Liturgie des 50. Jahrestages des Neokatechumenalen Weges in Rom sagte: „Liebe Brüder und Schwestern, euer Weg ist eine große Gnade Gottes für die Kirche unserer Zeit“.

Für all das wollen wir nun in Kommunion mit der ganzen Kirche den Dankgesang (Eucharistie) unseres Herrn Jesus Christus anstimmen.

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